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Heinz

… wird der 64er T1 von seinen Besitzern liebevoll genannt.

Es handelt sich um einen von der Fa. Road Runner umgebauten Kastenwagen, Umbaujahr  war 1969, Woodstock lässt grüßen. Vor fast 20 Jahren vom jetzigen Besitzer gekauft diente der Wagen zunächst als treuer Begleiter auf einer Reise durch Amerika und später als Alltagswagen beim Aufenthalt in Übersee. Jahre später kehrten seine Besitzer wieder zurück nach Europa aber behielten den tapferen Wagen aus nostalgischen Gründen.  Mittlerweile zeigten sich jedoch deutlisch Alterungserscheinungen und auch die amerikanisch reparierten Unfälle der letzten Jahre waren unübersehbar.

Also wurde der Wagen bis auf die letzte Schraube zerlegt und mit Trockeneis und Sand gereinigt:

Witzigerwiese war am selben Tag ein T1 im selben Farbschema zu Gast:

Die Kenner bemerken: Brasilianer, 1974er.

Zurück zum Heinz: Nach der Enfernung von Schmutz und Rost sah der Wagen nicht mehr so taufrisch aus und eine umfangreische Schweissarbeit begann:

Nachdem die ersten Hohlräume geöffnet waren wurde klar dass man mit erneutem Sandsturm der braunen Pest zu Leibe rücken muss:Ein vor Zeiten schlecht reparierter Unfallschaden erforderte einiges an Einfallsreichtum und Imrovisationstalent.

Das große Puzzle vervollständigte sich  immer mehr und irgendwann stand dann der Body wieder als Einheit vor uns:

Da unsere hiesigen Lackierpartner zu dieser Zeit schon mit unseren anderen Projekten überlastet waren übernahmen Freunde aus Chemnitz die Erneuerung der Lackierung.

Und schon ging es an den Zusammenbau:

Schnell war der Wagen wieder fahrbereit aber die Innenausstattung hatte ziemlich stark gelitten und es dauerte mehr als ein halbes Jahr bis ein Tischler gefunden wurde und die schadhaften Teile repariert bzw repliziert waren.

Heute endlich kehrte der Wagen in seine Behausung zurück.

Allzeit Gute Fahrt lieber Heinz !

Ruska Regina Royal

Gelegentlich werden auch ausgefallene Aufgaben an uns herangetragen, die weniger mit den alten Bullis zu tun haben aber schon noch mit den alten VWs. So geschehen vor geraumer Zeit, lautete die Frage ob wir einem in Holland erworbenen Ruska Buggy wieder auf die Strasse verhelfen könnten. Vielleicht sei hier den Nichtspezialisten noch nebenbei kurz erklärt, daß ein klassisches VW Buggy ein Fahrzeug ist, welches in den 60er Jahren vom Meyers Manx mittels einer sparsamen GFK Karosse auf einem gekürzten Käfer Fahrgestell aufgebaut wurde. „Zwei wie Pech und Schwefel“ heisst der Film in dem die meisten so ein Auto schon mit Bud Spencer und Terence Hill gesehen haben könnten. Zurück zu unserem Thema:  Natürlich könnten wir, aber vor Ort beim Besitzer fanden wir kein erwartetes Strandrennfahrzeug vor sondern diesen Oldtimer.

Auftrag ist Auftrag und so wurde der Wagen erst mal zur Bestandsaufnahme in unsere Werkstatt transportiert. Die Anamnese fiel positiv aus und so konnte der auf einem verlängerten Käferrahmen aufgebaute Wagen technisch instandgesetzt und optimiert werden. Die Firma Ruska hat in den 70 Jahren verschiedene Aufbauen auf Käferrahmen basierend gebaut, da die Produktion schon Anfang der 80er endete sind die Fahrzeuge in Deutschland rar gesät. So bedurfte es einer gehörigen Portion Recherche und Fleiss bei der Zuarbeit für die Sachverständigenorganisation die das Gutachten für die legale Teilnahme am Strassenverkehr erstellen durfte. Es war schlussendlich doch ein weitaus umfangreicheres Unterfangen als anfangs vermutet, letztlich aber natürlich erfolgreich. Und so dient der seltene Wagen nun seinen stolzen Besitzer für schöne Wochenendausfahrten.

 

T3 Camper zwischendurch

Der Ausgang dieser Geschichte war ein verlebter Camper mit diversen Karosseriemängeln und technischen Problemen.

 

 

Aumann … was für ein Käfer

„Wasnn das? “ fragten eigentlich alle die das Auto zum ersten mal bei uns sahen. Ein Aumann VAN-lautet die korrekte Antwort.  Der Wagen wurde Anfang der Achziger quasi als junger Gebrauchter umgebaut. Dazu bot die Firma Aumann Umbaukits an. Die besondere Herausforderung bei der Restaurierung solch einer seltenen Käferart besteht natürlich darin, daß der Umbau seinerzeit nicht so ordentlich konstruiert und ausgeführt wurde was natürlich zu erheblichen Problemen und damit verbundenen Zeiten zur Lösung führte…. doch sehen sie selbst:

Fass ohne Boden

Als der T2a hier ankam ahnte noch iemand wie schlimm es um die Karosserie stand. Der Besitzer möchte dem betagten Postbus ein zweites Leben schenken als Dank für die letzten 30 Jahre gemeinsamen Reisens und Lebens.

Gesagt getan, wurde der Wagen fix zerlegt und sich dabei schon recht gewaltig erschrocken…

Hier wurde zum ersten mal innegehalten und der Wagen erst mal vom Spezialisten mit Trockeneis vom ölig teerigen Schmutz der letzten 50 Jahre befreit.

Das Ergebnis verschlug uns allerdings die Sprache… Ratlosigkeit machte sich breit…“Wie sag ichs dem Besitzer?“

Der wiederum zeigte sich zwar etwas erschrocken aber war willens am Plan festzuhalten…

Aber wie soll man so eine Ruine retten?

Als erstes müssen Ersatzteile her um sicherzustellen, daß es überhaupt möglich ist den maroden Aufbau zu reparieren… Also wurde kurzerhand ein Spenderwagen mit intakten Hauptrahmen besorgt und selbiger als Ersatzteil zum Einbau vorbereitet:

Gleichzeitig ging es der maroden Basis des Wagens an den Kragen…

Mühsam wurde die Originalsubstanz wieder ergänzt um mit dem neuen Rahmen eine dauerhafte Verbindung eingehen zu können.

Schlussendlich kam der Tag der „Hochzeit“

Ja, nur fertig sind wir da noch lange nicht: Bleche mangels Verfügbarkeit brauchbarer Reparaturteile nachklöppeln, einschweissen, anpassen, prüfen, nachrichten , schleifen, NOS Teile anpassen, bei verfügbaren Blechen feststellen daß die doch nicht passen; also umarbeiten…

Stay tuned…

Drehgestell

Unsere neueste Anschaffung ist eine Rotisserie mit der wir die Bullis nicht nur statisch auf die Seite legen können sondern sogar bis aufs Dach drehen könnten… Erster „Richtiger“ Einsatz ist demnächst bei unserem Lackierer der den tauchbadentlackten T2 komplett lackieren darf. Aber auch hier wird uns das Teil sicher die eine oder andere Erleichterung bei der Blecharbeit an ungünstigen Stellen bringen.

 

 

Kaddastrophe

Der Campingbus Kadda war einst eines der Flaggschiffe von Indievans. Viele, viele schöne Touren haben natürlich ihre Spuren am betagten Wagen hinterlassen.

Nichtsdestotrotz hat einer der ehemaligen Mieter sich so sehr in den Wagen verliebt, daß er ihn heute sein Eigen nennt. Mit dem Wunsch den Wagen wieder in den Zustand zu versetzten wie er einst als Campingwagen sein Leben begann kam der neue Besitzer auf uns zu. Und da das unser Beruf ist war schnell klar was zu tun ist, und so kam der Wagen vor geraumer Zeit in unsere Werkstatt um die Schäden der einstigen Benutzungen zu beseitigen.

Die Spuren vorangegangener Reparaturen waren nicht zu übersehen…

Als die linke Seite fertig war ging es rechts eigentlich nur um bissl Rost an der Schiene der Schiebetürführung unter der Verkleidung…

Allerdings lässt der Verlauf der Dichtung nichts Gutes ahnen… irgendwas ist faul, also verbogen. Wahrscheinlich hatte der Wagen rechts hinten mal einen Unfall der sehr schlecht repariert worden ist… Wie weiter?

Hm… Seitenteil neu? Okay…

Ja, wir wechseln schnell mal das Seitenteil…                                                         Also los

Shitty; die Säule ist so krumm…da muss auch Ersatz her…

Ganz schön aufregende Sache war das dann am Ende. Alle Beteiligten incl. dem Besitzer sind froh, daß die „Operation“ so gut verlaufen ist. Die nächste Haltestelle des Bulli ist die beste Lackiererei unseres Vertrauens…

Update vom 20.2.2021

Der Wagen ist mit den ersten warmen Sonnenstrahlen karosserielich wieder zusammengesetzt und innerlich mit Mike Sanders geflutet zum Besitzer zurück der die Ausstattung wieder einbaut…

 

T4 Eurovan

Seit ca 15 Jahren im Besitz eines unserer Stammkunden war der T4 EurovanMV letztes Jahr selbst mit gutem Willen nicht mehr durch den TÜV zu bringen. Die Flickschusterei zu Zeiten in denen ein T4 ein billiger Gebrauchtwagen war hatte der Karosserie den Rest gegeben. Die Entscheidung in solchen Fällen ist immer schwer, da man geneigt ist zu denken, daß die Reparatur wirtschaftlicher Schwachsinn ist und man ein vergleichbares Auto zu günstigeren Konditionen schon kaufen könnte. Aaaaaber erstens ist es dann wahrscheinlich ein neuerer Typ mit ganz anders gearteten Unterhaltskosten und sicher auch nicht ganz neu und somit in absehbarer Zeit auch behandlungsbedürftig und zweitens ist es nicht mehr der langjährige Begleiter. Aus unserer Sicht hat der Besitzer die richtige Entscheidung getroffen , auch wenn der Karossenjob wie immer nicht so ganz einfach war und die amerikanische Ausführung samt Automaticgetriebe, Gasanlage und Klimaanlage Herausforderungen stellte die es in sich hatten, vom Aufstelldach ganz zu schweigen.

Am Ende funktionierte alles wieder und die Besitzer waren froh sich für den alten neuen Bus entschieden zu haben.

Corona…

…heißt das Stichwort was derzeit allgegenwärtig unser Leben bestimmt. In unserem Werkstattalltag spielt es aber eher keine Rolle, da sich die gestellten Arbeiten nicht von einem Pandemieauftreten vertreiben lassen. Und so können wir die wegen der etwas eingeschränkten Nutzung der Kundenoldies und der daraus resultierenden Reserven bei der Wartung die Zeit nutzen um an verstaubten oder aktuellen Projekten mit Hochdruck weiterzuarbeiten.

Wie man sieht konnte der Mindestabstand fast immer gut eingehalten werden. In diesem Sinne: Bleibt gesund !